Chronisches Nierenversagen bei Katzen
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Chronisches Nierenversagen bei Katzen

Jede fünfte Katze leidet an einer Nierenerkrankung. Die Aufgabe des Besitzers besteht darin, Nierenversagen vorzubeugen, das auftretende Gesundheitsproblem frühzeitig zu erkennen – und wir sagen Ihnen, wie Sie die Krankheit erkennen und der Katze helfen können.

Was ist chronisches Nierenversagen?

Chronische Nierenerkrankung (CKD (alter Name – chronisches Nierenversagen, CRF) ist eine langsam fortschreitende Erkrankung, die mit strukturellen und/oder funktionellen Störungen der Nieren einhergeht.

Es tritt am häufigsten bei Katzen im Alter von 5 bis 15 Jahren auf, es gibt keine Rassen- oder Geschlechtsveranlagung.

Ursachen

Prädisponierende Faktoren für die Entstehung einer CKD sind:

  • Vorhergehende akute Nierenschädigung (Vergiftung, akuter Harnverhalt etc.)
  • Angeborene Pathologien der Nieren
  • Mechanische Schädigung der Nieren
  • Andere Erkrankungen des Harnsystems (Zystitis, Urolithiasis, Infektionen)
  • Genetische Pathologien, zum Beispiel polyzystische Nierenerkrankung bei Perserkatzen, exotischen Katzen, Abessinierkatzen und ihren Mestizen
  • Onkologische Erkrankungen
  • Chronische Infektionskrankheiten wie virale Leukämie und Immunschwäche
  • Chronische Vergiftung. Zum Beispiel regelmäßig giftige Zimmerpflanzen essen
  • Langfristige Einnahme nephrotoxischer Medikamente
  • Fettleibigkeit
  • Diabetes
  • Unausgewogene Ernährung, Fütterung mit minderwertigem Futter oder ungeeignetem Naturfutter, Fütterung von Futter vom eigenen Tisch
  • Geringer Wasserverbrauch 
  • Alter über 7

Symptome und Komplikationen

Die Symptome bei chronischem Nierenversagen, insbesondere im Frühstadium, sind nicht spezifisch und können geglättet werden. Auch andere Erkrankungen können mit einem ähnlichen Krankheitsbild auftreten. Chronisches Nierenversagen ist kein eintägiger Prozess; Deutliche Anzeichen von Unwohlsein können auftreten, wenn mehr als 75 % des Nierengewebes bereits geschädigt sind. Deshalb muss der Besitzer den Gesundheitszustand seiner Katze sorgfältig überwachen und rechtzeitig einen Arzt aufsuchen.

Zu den Anzeichen eines Nierenversagens bei Katzen gehören:

  • Appetitlosigkeit, die mit Magen-Darm-Erkrankungen oder Pickeligkeit verwechselt werden kann
  • Erhöhter Wasserverbrauch
  • Häufiges und manchmal wirkungsloses Wasserlassen
  • Der Urin kann nahezu farblos, klar, trüb oder blutig sein.
  • Erbrechen, wirkungslos, Speichel oder Essen, mehrmals täglich
  • Verschlechterung der Wolle, Kräuselung, Fettigkeit oder Trockenheit
  • Ödem
  • Depressiver Zustand, schwache Reaktion auf Reize
  • Gewichtsverlust, Erschöpfung
  • Unangenehmer Geruch aus dem Mund, oft Ammoniak
  • Geschwüre in der Mundhöhle, Stomatitis, trockene Schleimhäute
  • Verstopfung

Nierenversagen verläuft naturgemäß akut (ARF) und chronisch (CRF). 

  • Die akute Form entwickelt sich schnell, alle Anzeichen treten in kurzer Zeit auf.
  • Die chronische Form entwickelt sich länger und ihre Gefahr liegt darin, dass in einem frühen Stadium, in dem dem Haustier noch geholfen werden kann, praktisch keine Krankheitssymptome auftreten. Sie treten erst auf, wenn mehr als 2/3 der Nieren geschädigt sind.

Diagnose

Eine Diagnose anhand einer Untersuchung oder mehrerer Symptome ist nicht möglich. Daher müssen Sie auf die Durchführung einer Reihe von Studien vorbereitet sein:

  • Biochemischer und allgemeiner klinischer Bluttest. Besonders wichtig sind die Werte von Harnstoff, Kreatinin, Phosphor, roten Blutkörperchen, Hämoglobin und Hämatokrit
  • Panorama-Ultraschall der Bauchhöhle. Es ist sinnvoll, nur die Blase und die Nieren nur in der Dynamik darzustellen. Bei der Erstuntersuchung müssen strukturelle Veränderungen in allen Organen festgestellt werden, da bei der Katze möglicherweise kombinierte Pathologien vorliegen
  • Mit einem allgemeinen Urintest können Sie beurteilen, wie gut die Filterfähigkeit der Nieren funktioniert und ob Anzeichen einer Entzündung oder Urolithiasis vorliegen
  • Das Protein-Kreatinin-Verhältnis hilft, Nierenversagen frühzeitig zu erkennen
  • Druckmessung. Chronisches Nierenversagen geht mit arterieller Hypertonie einher. Ist der Druck erhöht, muss dieser kontinuierlich medikamentös gesenkt werden. Für die Studie wird ein Veterinärtonometer für Tiere verwendet.

Die Diagnose einer CKD kann nicht anhand der Erhöhung nur eines Indikators gestellt werden, sondern das Gesamtbild wird als Ganzes bewertet. Die Krankheit hat 4 Stadien. Sie werden bedingt nach dem Kreatininspiegel im Blut unterteilt:

Stufe 1 – Kreatinin unter 140 µmol/l

Stufe 2 – Kreatinin 140-250 µmol/l

Stufe 3 – Kreatinin 251-440 µmol/l

Stufe 4 – Kreatinin über 440 µmol/l

Behandlung 

Es ist erwähnenswert, dass es unmöglich ist, eine Katze vollständig von chronischem Nierenversagen zu heilen. Es ist lediglich möglich, den Prozess anzuhalten oder zu verlangsamen. Bei den Stadien 1-2 ist die Prognose günstig, bei 3 – vorsichtig, Stadium 4 ist unheilbar, der Körper kann nur noch unterstützt werden.

Die Behandlungstaktik hängt vom Krankheitsbild, dem Allgemeinzustand der Katze und dem Vorliegen begleitender Pathologien ab.

Der Tierarzt kann verschreiben:

  • Der Diättherapie kommt eine große Bedeutung zu. Es ist unmöglich, nur Fleisch oder Lebensmittel der Economy-Klasse zu füttern. Eine spezielle, phosphor- und proteinarme Ernährung ist erforderlich. Diäten für Nierenerkrankungen sind von verschiedenen Tiernahrungsherstellern erhältlich. Sie können sowohl Trocken- als auch Nassnahrungsmittel mit der Bezeichnung „Renal“ finden, die Ihnen Ihr Tierarzt verschreiben wird. 
  • Antibiotika
  • Absorptionsmittel zur Linderung von Vergiftungen (z. B. Enterosgel)
  • Medikamente zur Senkung des Blutdrucks
  • Kaliumhaltige Medikamente 
  • Um den Phosphor- und Harnstoffspiegel zu senken, werden Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt, beispielsweise Ipakitin
  • Um den Wasserhaushalt wiederherzustellen, wird eine Tropferkur verordnet und in Zukunft ist es notwendig, die Wasseraufnahme der Katze zu kontrollieren.

Die Wirksamkeit der Behandlung und die Prognose können durch wiederholte Tests und Studien sowie anhand des Allgemeinzustands der Katze beurteilt werden.

Wenn das Tier 4 Jahre alt ist und eine terminale Niereninsuffizienz vorliegt und es innerhalb einer Woche nach Beginn der Intensivbehandlung keine Besserung gibt, sollte eine humane Euthanasie in Betracht gezogen werden.

abwehr

Zur Vorbeugung von Nierenversagen bei Katzen gehört vor allem eine hochwertige, ausgewogene Ernährung. Stellen Sie sicher, dass Ihr Haustier Zugang zu frischem Wasser hat. Wenn die Katze nicht viel trinkt, sollte ein Teil der Ernährung in Form von Nassfutter erfolgen.

Es gilt, Verletzungen und Vergiftungen vorzubeugen: Lassen Sie das Tier nicht alleine, halten Sie Haushaltschemikalien, Gifte, Medikamente und gefährliche Zimmerpflanzen außerhalb der Reichweite der Katze.

Außerdem sollte der Besitzer regelmäßig eine ärztliche Untersuchung einer Katze mittleren und höheren Alters durchführen und das Gewicht der Katze überwachen.

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