Mein Hund wird nicht alleine zu Hause gelassen! Trennungsangst bei Hunden
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Mein Hund wird nicht alleine zu Hause gelassen! Trennungsangst bei Hunden

Trennungsangst, oder Angststörung (auch genannt „Trennungsangst“) ist eine der häufigsten Verhaltensprobleme bei Hunden. Und leider ist es nicht sehr einfach, es zu korrigieren. Besitzer beschweren sich, dass der Hund heult, wenn er alleine zu Hause ist, bellt, wenn er alleine gelassen wird, Pfützen und Haufen hinterlässt, Dinge verdirbt … Warum kommt es bei Hunden zu Trennungsängsten und kann dem Tier geholfen werden, mit diesem Problem fertig zu werden?

Foto-Shooting: pxhere

Was ist Trennungsangst bei Hunden und wie äußert sie sich?

Angststörung oder Trennungsangst bei Hunden ist eine ziemlich komplexe Krankheit. Erkrankte Hunde können kaum alleine zu Hause gelassen werden, was nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Besitzer (sowie Nachbarn) Probleme verursacht.

Am häufigsten kann eine Angststörung anhand von drei Kriterien diagnostiziert werden:

  1. Der Hund heult, winselt und/oder bellt manchmal, wenn er alleine zu Hause gelassen wird.
  2. Destruktives Verhalten (Sachbeschädigung).
  3. Unsauberkeit (Haufen und Pfützen bei fehlenden Besitzern).

Um eine Angststörung bei einem Hund zu diagnostizieren, müssen mindestens zwei Komponenten vorhanden sein.

Es ist wichtig, dass sich der Besitzer daran erinnert, dass Trennungsangst keine „Schädlichkeit“ ist, sondern eine Krankheit, die behandelt werden muss. Manche Besitzer ärgern sich so sehr über das Verhalten ihres Hundes, dass sie es an ihrer Wut auslassen, aber das verschlimmert das Problem nur noch. Der Hund kann Angst nicht alleine bewältigen und kann dieses Verhalten nicht kontrollieren.

Angststörung (Trennungsangst) sollte nicht mit anderen Problemen verwechselt werden, wie z. B. unfreiwilligem Training, wenn Besitzer das Heulen des Hundes unwissentlich verstärken, oder mit Langeweile.

Um zu verstehen, warum ein Hund wimmert oder heult, wenn er alleine gelassen wird, lohnt es sich, eine Videokamera zu installieren. Trennungsangst kann ferner durch Unruhe des Hundes, übermäßigen Speichelfluss, Erbrechen, manchmal Durchfall und/oder Selbstverletzung (z. B. Selbstbeißen des Hundes) angezeigt werden.

Warum entwickelt sich bei Hunden Trennungsangst?

Zu den Ursachen der Trennungsangst bei Hunden gibt es mehrere Hypothesen:

  1. Anhangsverletzung. Ein Hund mit einem unsicheren Bindungstyp ist ständig auf der Hut und hat ein unwiderstehliches Bedürfnis, den Besitzer zu beschatten, und ist sehr nervös, wenn er allein gelassen wird.
  2. Angststörung ist eine der Manifestationen einer Phobie. Studien zeigen zum Beispiel, dass die Hälfte der Hunde mit Trennungsangst auch an Lärmphobie (Angst vor lauten Geräuschen) leidet.
  3. Stresstheorie. Anhänger dieser Theorie glauben, dass es notwendig ist, Stress unabhängig von seiner Ursache zu behandeln. 

Wie kann man einem Hund helfen, mit Trennungsangst fertig zu werden, und wie kann man einem Hund beibringen, allein zu Hause zu bleiben?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Ihrem Hund beizubringen, allein zu Hause zu bleiben und mit Angst umzugehen:

  1. Zunächst ist es notwendig, hochwertige Lebensbedingungen für den Hund zu schaffen. Ein Hund kann sich unter abnormalen Bedingungen einfach nicht normal verhalten. Wenn Sie Ihrem Haustier nicht die fünf Freiheiten geben, die für ein normales Leben notwendig sind, ist jede Verhaltenskorrektur von vornherein zum Scheitern verurteilt.
  2. Verwenden Sie Entspannungsprotokolle, um Ihrem Hund beizubringen, sich zuerst in einer möglichst ruhigen Umgebung und dann in Gegenwart von Reizen zu entspannen.
  3. Bringen Sie dem Hund nach und nach bei, allein zu bleiben – zuerst in einem separaten Raum bei offener Tür, dann – bei geschlossener Tür, dann – in der Wohnung. Es gibt spezielle Übungen, die helfen, dem Hund beizubringen, ruhig allein zu sein. Sie können sich an einen Hundeverhaltensberater wenden, der Ihnen helfen kann, die richtigen Methoden zu finden.
  4. Der Tierarzt kann dem Hund Medikamente verschreiben, die bei der Bewältigung des Problems helfen. Aber auf keinen Fall nicht selbst behandeln!  

Bestrafen Sie niemals Ihren Hund! Bestrafung erhöht nur die Angst und verschlimmert daher das Problem.

Wenn Ihr Hund aufgrund einer Angststörung nicht alleine zu Hause bleiben kann, müssen Sie sich gedulden: Dieses Problem braucht viel Zeit, um es zu lösen. Manchen Haltern fällt es leichter, die Lebensumstände des Hundes so zu verändern, dass er nicht alleine leidet: zum Beispiel die Dienste eines „Hundesitters“ (Dogsitter) in Anspruch zu nehmen oder Freunde oder Verwandte zu bitten, sich um den Hund zu kümmern.

Denken Sie daran, dass Trennungsängste, auch wenn Sie sie überwunden zu haben scheinen, wiederkehren können – zum Beispiel, wenn sich die Lebensumstände des Hundes ändern. Verzweifeln Sie jedoch nicht – wenn Sie das Problem einmal gemeistert haben, besteht die Chance, dass Sie Ihrem Tier im Falle eines Rückfalls helfen können.

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