Was tun, wenn der Hund verletzt ist?
Hunde

Was tun, wenn der Hund verletzt ist?

Die Folgen einer Blutung hängen von vielen Faktoren ab: der Größe und Schwere des Schadens, dem physiologischen Zustand des Hundes und der Menge des Blutverlustes. Blutungen können extern und intern sein. Wenn im ersten Fall Blut durch eine sichtbare Wunde aus dem beschädigten Gefäß fließt, sammelt es sich bei inneren Blutungen in den Körperhöhlen: Brust oder Bauch.

Je nachdem welches Gefäß verletzt ist, kommt es zu arteriellen, venösen und kapillaren Blutungen. Schäden an der Arterie sind aufgrund der hohen Blutverlustrate und der Unfähigkeit, an der Verletzungsstelle ein Gerinnsel zu bilden, am gefährlichsten. Gleichzeitig fließt Blut in einem kräftigen Strahl, ruckartig und hat eine leuchtend scharlachrote Farbe. Wenn die Vene beschädigt ist, ist der austretende Fluss gleichmäßig, ohne Pulsation und von dunkler kirschroter Farbe. Kapillarblutungen werden am häufigsten bei Schnittwunden an den Pfoten beobachtet, wenn die kleinsten Bluttröpfchen aus den oberflächlichen Gefäßen zu einem Strom verschmelzen.

Arterielle Blutungen sind ein lebensbedrohlicher Zustand und erfordern dringend tierärztliche Versorgung. Venös, wenn nicht rechtzeitig gestoppt, kann jedoch zu erheblichem Blutverlust und Tod des Tieres führen. Die Kapillarblutung stoppt oft spontan aufgrund einer Vasokonstriktion und der Bildung eines Gerinnsels an der Verletzungsstelle.

Was soll getan werden?

Die Blutung muss so schnell wie möglich gestoppt oder zumindest verlangsamt werden. Der Hund sollte fixiert und beruhigt werden, ohne dass sich das Tier aktiv bewegt. Trinken Sie nicht, wenn Sie bluten. Die Schadensstelle des Gefäßes muss mit der Hand oder den Fingern zusammengedrückt werden. Auf der Wunde selbst müssen Sie eine absorbierende Schicht aus einem Wattestäbchen, einem Stück Baumwollstoff oder einem sauberen Handtuch befestigen und dann einen festen Verband anlegen. Bei Verdacht auf Fremdkörper in der Wunde (Glas, Kugeln oder Knochensplitter bei offenem Bruch) wird über der Blutungsstelle ein Verband angelegt. Große Gefäße werden an derselben Stelle zusammengedrückt: An den Hinterbeinen klemmen sie die Arterie an der Innenseite des Oberschenkels, an den Vorderbeinen – an der Ellbogenbeuge unter der Achselhöhle. Bei Verletzungen im Kopfbereich wird eine der seitlich am Hals befindlichen Halsvenen vorsichtig gedrückt (nur eine wird benötigt). Sie sollten auch wissen, dass Sie die Frakturstelle nicht quetschen können.

Wenn Sie ein Tourniquet über der Blutungsstelle anlegen, können Sie ein breites Band, einen Gürtel oder einen Schal verwenden. Ein dünnes Seil ist dafür nicht geeignet, da es zu zusätzlichen Gewebeschäden beiträgt und die Blutung verschlimmert. Nach dem Anlegen des Tourniquets ist es notwendig, seine Spannung alle 10-15 Minuten zu lockern, indem das blutende Gefäß manuell abgeklemmt wird. Andernfalls kann es zum Tod des darunter liegenden Teils der Extremität kommen, was zu einer weiteren Nekrose und Amputation führen kann.

Danach müssen Sie den Hund in eine Tierklinik bringen oder einen Arzt zu Hause anrufen. Bevor ein Tier von einem Arzt untersucht wird, muss sein Allgemeinzustand sorgfältig überwacht werden. Blässe sichtbarer Schleimhäute, erhöhte Herzfrequenz und Pulsabschwächung an der A. femoralis sind bedrohliche Symptome. In diesem Fall sollte innerhalb von anderthalb Stunden medizinische Hilfe geleistet werden. Wenn Sie das Tier in die Klinik transportieren, legen Sie es am besten auf den Rücken, um Blut aus der verletzten Extremität abzulassen.

Bevor der Arzt eintrifft, ist es besser, die Wunde nicht selbst zu behandeln, um die Blutung nicht zu verschlimmern. Im extremsten Fall, wenn eine starke Kontamination aufgetreten ist, können Sie die beschädigte Stelle mit Wasserstoffperoxid oder Furacilinlösung waschen. Die Haare um die Wunde sollten abgeschnitten und dann ein fester Druckverband angelegt werden. Gleichzeitig sollten Sie dem Hund nicht erlauben, die Schnittwunde und den Verband abzulecken.

Blutungen aus natürlichen Körperöffnungen (Nase, Mund, Ohren, Darm oder Urogenitaltrakt) sind normalerweise ein sekundäres Symptom und weisen auf eine Grunderkrankung hin. In diesem Fall ist es zwingend erforderlich, den Hund zur Diagnose und weiteren Behandlung in eine Tierklinik zu bringen. Innere Blutungen gelten als das lebensgefährlichste Tier, da sie zu Hause nur sehr schwer zu erkennen sind. Blutergüsse in der Brust- oder Bauchhöhle erscheinen äußerlich fast nicht. Es kommt nur zu einem Blanchieren sichtbarer Schleimhäute und einer erhöhten Atmung und Herzfrequenz. Die Körpertemperatur des Tieres kann sinken. In solchen Fällen ist eine tierärztliche Notfallversorgung erforderlich. Nur ein qualifizierter medizinischer Eingriff kann das Leben eines Hundes mit inneren Blutungen retten.

Es wird nicht empfohlen, hämostatische und Anti-Schock-Medikamente ohne ärztliche Verschreibung zu Hause zu verwenden, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Und selbst wenn der Schaden des Hundes gering war und die Blutung spontan aufhörte, sollten die weitere Untersuchung durch den Tierarzt und professionelle Empfehlungen nicht vernachlässigt werden. Nicht selten führt eine kleine Schürfwunde zu einer ernsthaften Entzündung. Sie müssen sehr auf die Gesundheit Ihres Haustieres achten, dann wird Ihr geliebter Hund viele Jahre da sein!

Hinterlassen Sie uns einen Kommentar